Plenarredner*innen
Prof. Dr. Dr. h.c. Jürgen Hennig
Medizinische Physik, Abteilung für Radiologie
Universitätsklinikum Freiburg
Vortragstitel: Innovation in MRI: Back to the Future?
CV: Prof. Dr. Dr. h.c. Jürgen Hennig ist Professor emeritus der Abteilung für Diagnostische und Interventionelle Radiologie am Universitätsklinikum Freiburg. Seine Forschung konzentriert sich auf die Entwicklung von Methoden in der Magnetresonanztomographie (MRT) und -spektroskopie, funktionelle Neurobildgebung, molekulare Bildgebung und MRT in der Onkologie sowie bei Herz- und Stoffwechselerkrankungen.
Er studierte Chemie in Stuttgart, London, München und Freiburg und promovierte 1980 in Physikalischer Chemie. Nach Postdoc-Stellen in Freiburg und Zürich war er von 1983 bis 1992 Forschungsstipendiat in Freiburg und habilitierte sich 1988 in Medizinischer Physik. 1993 wurde er ordentlicher Professor an der Universität Freiburg und übernahm verschiedene leitende Positionen, darunter Forschungsdirektor und Co-Vorsitzender der Abteilung Radiologie – Medizinische Physik. 2021 trat er in den Ruhestand.
Prof. Hennig hat zahlreiche Auszeichnungen erhalten, darunter den "European Magnetic Resonance Award" (1992), die Goldmedaille der Society of Magnetic Resonance (1994) und den Max-Planck-Preis (2003). Er ist Ehrenmitglied und Ehrendoktor mehrerer internationaler Gesellschaften und Universitäten.
Prof. Laura M. Schreiber, PhD, MBA
Leiterin des Departments Bildgebung, Deutsches Zentrum für Herzinsuffizienz (DZHI)
Department Bildgebung, Universitätsklinikum Würzburg
Vortragstitel: Excellence and Objectivity and the Human Factor in Research
CV:
Prof.Dr.rer.nat. et med.habil. Laura M. Schreiber, MBA, ist W3-Professorin und Lehrstuhlinhaberin für Molekulare und Zelluläre Bildgebung der Universität Würzburg und leitet im dortigen Universitätsklinikum das Department Kardiovaskuläre Bildgebung des Deutschen Zentrums für Herzinsuffizienz. Mit ihrem Team und vielen interdisziplinären Kooperationspartnern aus Medizin, Natur- und Ingenieurwissenschaften entwickelt sie neueste Bildgebungsmethoden für die kardiologische und radiologische Diagnostik sowie für die biomedizinische Forschung. Sie konzipierte und betreibt in Würzburg ein Bildgebungszentrum für die translationale Forschung. Sie entwickelt hier Methoden und Vielkanal-Sende-/Empfangsspulen für die Ultrahochfeld-MRT bei 7T. Weitere Forschungsinteressen liegen im Bereich des Einsatzes künstlicher Intelligenz, der MRT-gestützten Quantifizierung der Gewebeperfusion von Herz, Hirn und Lunge, sowie der Lungenbildgebung mit hyperpolarisierten und perfluorinierten Gasen. Weiterhin war sie an der Universität Würzburg Ombudsfrau für Gute Wissenschaftliche Praxis, Universitätsfrauenbeauftragte, und ist seit 2024 Ansprechpartnerin für Antidiskriminierung. Sie ist zertifizierter Business Coach (DBVC) und betreibt nebenberuflich ein Coaching-Unternehmen zum Coaching von Führungskräften in Wissenschaft und Medizin.
Prof. Schreiber studierte Physik an der Ludwig Maximillians-Universität in München, promovierte 1994 an der Universität Heidelberg und habilitierte sich an der Universität Mainz für das Fach Medizinische Physik. 1991 - 1997 arbeitete sie im MRT-Zentrum des Deutschen Krebsforschungszentrums in Heidelberg, 1995 war sie als Gastwissenschaftlerin am MR-Zentrum des Massachusetts General Hospital in Boston (USA). 1997 gründete sie den Bereich "Medizinische Physik" in der Klinik für Radiologie des Universitätsklinikums Mainz, 2003 wurde sie dort zur C3-Professorin ernannt. 2007 erhielt sie den "Master of Business Management in Science und Higher Education" der University of Applied Sciences in Osnabrück. 2014 wechselte sie an die Universität Würzburg und gründete dort das Department Kardiovaskuläre Bildgebung am Deutschen Zentrum für Herzinsuffizienz.
Natalia Petridou, D.Sc.,
Associate Professor, High Field & Translational Neuroimaging Groups,
Imaging Division / Center for Image Sciences, University Medical Center Utrecht
Vortragstitel: From blood to neuron - how close can we get with BOLD fMRI in humans?
CV: Natalia Petridou ist Associate Professor in den Gruppen High Field und Translational Neuroimaging des UMC Utrecht. Ihre Forschung bewegt sich an der Schnittstelle von Neuroimaging, biomedizinischer Technik, Computational Neuroscience und grundlegender Neurowissenschaft. Ziel ist es, nicht-invasive quantitative MRT-Messungen zu ermöglichen, die Rückschlüsse auf die Funktion von Neuronen und Gefäßen im menschlichen Gehirn zulassen, und die neurovaskulären Kopplungsmechanismen bei Gesundheit und neurovaskulären Erkrankungen besser zu verstehen. Auf der technischen Seite entwickelt ihre Forschungsgruppe innovative MRT-Methoden bei ultrahohem Feld (7 Tesla), um Messungen der neurovaskulären Funktion auf der für die Gehirnfunktion grundlegenden Detailstufe (μm bis wenige mm) zu ermöglichen. Im Bereich der Neurowissenschaften versucht ihre Gruppe, die Mechanismen der neurovaskulären Kopplung im menschlichen Gehirn mit demselben Detaillierungsgrad zu erforschen. Ein Teil dieser Forschung konzentriert sich auf die Entwicklung und Validierung von Berechnungsmodellen, die eine quantitative Bewertung der neurovaskulären Funktion anhand von MRT-Messungen ermöglichen. Dies umfasst die Bewertung räumlicher (z. B. laminarer) und zeitlicher Aspekte der Funktion neuronaler Populationen und intrakortikaler Gefäße (z. B. vaskuläre Reaktivität, Blutflussmuster). Sie erwarb einen Doktortitel in Biomedizintechnik und Neurowissenschaften am Institut für funktionelle Bildgebungsverfahren der National Institutes of Health und der George Washington University, USA. Als Postdoktorandin war sie Sir Peter Mansfield Fellow am SPM Magnetic Resonance Center der Universität Nottingham, UK.
Dr. Lars G. Hanson
Groupleader, Associate Professor
Danish Research Centre for Magnetic Resonance
Center for Functional and Diagnostic Imaging and Research
Copenhagen University Hospital
Section for Magnetic Resonance, DTU Health Tech, Technical University of Denmark
Vortragstitel: Mapping current-induced fields in the brain using MRI
CV: Lars G. Hanson machte seinen Abschluss in Physik und promovierte im Jahr 2000 an der Universität Kopenhagen über schnelle spektroskopische MR-Methoden. Studien wurden am Max-Planck-Institut für Quantenoptik, an der Stanford University und am Danish Research Center for Magnetic Resonance (DRCMR) durchgeführt. Lars ist leitender Forscher am DRCMR und Assoc. Prof. in der MR-Abteilung der Technischen Universität von Dänemark (DTU), wo er auch Studienleiter für den MSc-Studiengang Biomedical Engineering ist. Er ist an der Entwicklung und Anwendung eines breiten Spektrums von MR-Methoden beteiligt, zuletzt für hyperpolarisierte Bildgebung, Bewegungsverfolgung, Tumorcharakterisierung und Stromdichtebildgebung. Er entwickelte die weit verbreiteten Online-Tools CompassMR und einen Bloch-Simulator für den MR-Unterricht und ist auch für seine Schriften und Videos über die Verbindung zwischen klassischen und Quanten-MR-Beschreibungen bekannt.