Zebrafische: winzige Fenster zum Wunder des Lebens

Die kleinen Fische mit ihren durchsichtigen Körpern und faszinierenden Streifen helfen Wissenschaftlern, die Geheimnisse der Gehirnfunktion zu entschlüsseln und Krebs zu bekämpfen.

Der Zebrafisch, ein nur vier bis fünf Zentimeter großer gestreifter Fisch, hat weltweit wissenschaftliche Bedeutung erlangt. Das liegt vor allem an seinen einzigartigen Eigenschaften, die als erste die Nobelpreisträgerin Christiane Nüsslein-Volhard in ihrer bahnbrechenden Arbeit über Musterbildung, Wachstum und Zellwanderung während der Wirbeltierentwicklung am Max-Planck-Campus in Tübingen herausgestellt hat. In einem SWR-Beitrag kann man nun mehr über ihre innovativen Beiträge sowie über aktuelle Forschung mit Zebrafischen erfahren.

Zebrafische sind nahezu vollständig durchsichtig. Das ermöglicht es Wissenschaftlern, sein Wachstum und seine Entwicklung unter dem Mikroskop zu beobachten. Da er sich außerdem schnell fortpflanzt und sein Gehirn mit nur 100 000 Nervenzellen vergleichsweise einfach ist (zum Vergleich: Das menschliche Gehirn besitzt etwa 100 Milliarden Zellen!), ist er ein wertvoller Modellorganismus für die Forschung.Mehrere Forschungsgruppen auf dem Max-Planck-Campus in Tübingen nutzen diese Vorteile und setzen bei ihren Untersuchungen Zebrafische ein.

In einem Interview mit dem SWR beschreiben Jennifer Li und Drew Robson vom Max-Planck-Institut für biologische Kybernetik in Tübingen ihre Arbeit an Zebrafischgehirnen mithilfe eines High-Tech-Mikroskops. Ihr Team untersucht die Gehirne junger Zebrafische und zeichnet deren neuronale Aktivität live auf, während die Tiere durch speziell entwickelte Labyrinthe navigieren.

Auch Uwe Irion vom Max-Planck-Institut für Biologie Tübingen spricht mit dem SWR über seine Zebrafisch-Forschung. Er betont die Nützlichkeit von Zebrafischen bei der Erprobung von Krebsmedikamenten und neuartigen Therapien: Zebrafische, die bei der menschlichen Körpertemperatur von 37 °C leben, könnten ein Schlüssel zur Entwicklung personalisierter Krebstherapien sein - ein Ziel, das bald Wirklichkeit werden könnte.

Die SWR-Interviews mit Uwe Irion, Jennifer Li und Drew Robson geben Aufschluss über Zebrafische und die Forschung, die an ihnen am Max-Planck-Institut für Biologie Tübingen und am Max-Planck-Institut für biologische Kybernetik durchgeführt wird: https://www.swr.de/wissen/modellorganismen-zebrafisch-labor-forschung-104.html

 

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